Die Prostata

Verfasst von Sabine Leh und Petra Höckner

Was ist die Prostata?

Die Prostata liegt unterhalb der Harnblase und umschließt zum Teil die Harnröhre und den inneren Schließmuskel. Sie stabilisiert und stützt somit Blase und Harnröhre.

Was sind die häufigsten Beschwerdebilder der Prostata?

Die Prostatahyperplasie ist eine gutartige Vergrößerung der Prostata. Sie kann Beschwerden beim Urinieren oder so genanntes „Nachtröpfeln“ verursachen. Unter Prostatitis versteht man eine Entzündung der Prostata. Bei chronischem Verlauf kommt es oft zu einem allgemeinen Beckenschmerz. Ein Tumor der Prostata wird über den PSA-Wert und den Tastbefund durch einen Urologen diagnostiziert. Der PSA-Wert ist ein Enzym, das sich als Tumormarker eignet. Je früher das Karzinom erkannt wird, umso besser sind die Heilungschancen. Über die Therapieoptionen wird Sie Ihr behandelnder Arzt aufklären. In einer begleitenden Physiotherapie oder Osteopathie lernen Sie schon vor einer möglichen Operation Ihren Beckenboden wahrzunehmen, um danach rasch und effektiv mit dem Muskelaufbau beginnen zu können. Dieser Muskelaufbau wirkt einer möglichen Inkontinenz entgegen. Sie werden auch zur Narbenmassage angeleitet. Bei einer entstandenen Impotenz können Beckenbodentraining und eine Vakuumpumpe zur Anwendung kommen.

Sie haben es in der Hand – unsere effektivste Übung für Sie:

Psst aufrechter Sitz auf einem Stuhl, Füße sind im Boden verwurzelt, man stellt sich vor, dass man eine lärmende Gruppe Menschen zum Schweigen bringen will und sagt laut und energisch: „psst“ reflektorisch kommt es im Bauch- und Beckenbodenbereich zu einer Anspannung. Wiederholen Sie diese Übung 10x
Wahrnehmung der Schließmuskelspannung (VOR einer Operation) Umfassen sie mit einer Hand den Daumen der anderen Hand. Der Daumen stellt die Harnröhre dar, die Hand ihren Schließmuskel. Nun drücken sie den Daumen fest zusammen, dies entspricht der Verengung von 100%. Jetzt drücken sie nur halb so fest, also 50%. Wenn sie diese Spannung mit ihrem Beckenboden mitmachen, spüren sie bei 50%, dass sich die Peniswurzel hebt. Po- und Beinmuskeln bleiben dabei ganz locker. Wenn sie nun wieder in etwa die halbe Spannung aktivieren, sind sie bei ca. 30% und wieder die Hälfte entspricht in etwa der Spannung von 10%. Spielen sie sich mit der Spannungsintensität, um eine gute Wahrnehmung und Ansteuerung für den Beckenboden zu bekommen. Achtung! NACH einer Prostata-OP sollten sie die Spannungsintensität erst im späteren Rehaverlauf steigern.

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Quelle: Kursskriptum „Lehrgang Beckenboden Basic – Mann“ Judith Harpf-Hadeyer